Cinemania
ein Film von Angela Christlieb
Deutschland | 2002 | Dokumentarfilm | 80 min | Digibeta
Cinemania ist ein Dokumentarfilm über fünf filmsüchtige Menschen in New York. Ihr Lebensinhalt ist das Kino, allerdings ist es bei ihnen zu einer alles überwuchernden Obsession geworden. Während ein Kunstliebhaber in der Lage ist, Gemälde zu kaufen und zu sammeln, kann ein Filmliebhaber immer nur versuchen, die Spuren der Erinnerung an gesehene Filmbilder zu sammeln, um sie so zu vermehren und zu Teilen seiner privaten „Sammlung“ zu machen. Ihre Leidenschaft lässt sie zu Tänzern zwischen ihrer oft traurigen Realität und der geliebten filmischen Fiktion werden. Zum „wahren Leben“ haben sie längst den Bezug verloren, denn ihre Leidenschaft ist gleichzeitig ein Vollzeit-Job, der keinen Platz für andere Dinge lässt und sie wirtschaftlich ständig an den Rand der Existenz führt. Einige von ihnen sind regelrecht zu „Jägern und Sammlern“ geworden, für die die Kinokarten und Filmprogramme zu begehrenswerten Devotionalien einer Traumwelt geworden sind. Sie streben letztlich danach, ihre Träume aus Zelluloid auch physikalisch zu besitzen und führen minutiöse Listen über alle Filme, die sie gesehen haben. Gleichzeitig sind sie wandelnde Enzyklopädien der Filmgeschichte und kennen sich mit den im Umlauf befindlichen Kopien bestimmter Filme so gut aus, dass sie sogar die Kratzer als alte Bekannte betrachten. Der Film portraitiert sie in ihrem Alltag und zeigt Archivmaterial über das Leben in New York und Ausschnitte aus bekannten Hollywoodklassikern.
Regie: Angela Christlieb, Stephen Kijak
Buch: Angela Christlieb
Kamera: Angela Christlieb
Schnitt: Angela Christlieb, Stephen Kijak
Musik: Robert Drasnin, Stereo Total
Ton: Mario Pego, Manuel Lopez, Jennifer Packard, Heiko Schendel, Dietmar Post
Redaktion: Thomas Sessner, Sabine Rollberg
Produktion: Gunter Hanfgarn
Koproduktion: BR, WDR
Sender: BR, WDR
Förderer: Filmboard Berlin-Brandenburg, Filmstiftung Nordrhein-Westfalen, BR, WDR, Wellspring Film+Video
Mitwirkende: Jack Angstreich, Eric Chabourne, William Heidbreder, Roberta Hill, Harvey Schwartz
„Golden Starfish“ für bester Dokumentarfilm, The Hamptons Filmfestival (USA), 2002
Semaine de la critique, Locarno Filmfestival (Schweiz), 2002
mehr als 80 Festivalteilnahmen weltweit
Recent Comments