Mother’s Day
ein Film von Bin Chuen Choi
Deutschland | 2012 | Dokumentarfilm | 90 min | HD cam
Meine Mutter begegnete ich das erste Mal mit 11, dann verschwand sie wieder. Später erkannte ich sie wieder in einer Zeitschrift. Ich war mir nicht sicher, ob das wirklich meine Mutter war, also suchte ich ihre Geburtsurkunde auf. Erst dann erfuhr ich, dass meine Mutter Yeh Su Nee war, eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen Hong Kongs, dessen Romane in den Buchläden ganze Regale auffüllten. Bis jetzt hatte ich meine Mutter erfolgreich aus meinem Leben gedrückt; sollte es nicht doch lieber so weiter gehen? War es nicht etwa zu spät für einen 44-Jährigen mit eigenem Kind, um seine 65-jährige Mutter aufzuspüren die er gar nicht mal kennt und sie mit Fragen zu überfluten? Ich will sie sicherlich finden und versuche, ihre Stimme mir vorzustellen. Wie nervös werde ich sein, wenn ich sie anrufe? Wahrscheinlich werde ich etwas sagen wie, „Hallo, ich bins, Bin Chuen Choi, dein Sohn. Wollen wir uns treffen?“ Aber wie wird sie darauf reagieren? Vielleicht wird sie verweigern, mich zu sehen; vielleicht aber sagt sie, „Das hat ja gedauert bis du anrufst. Lasst uns Dim Sum essen gehen, ich kenne in der Stadt einen guten Ort.“
Buch + Regie: Bin Chuen Choi
Kamera + Schnitt: Thomas Ladenburger
Dramaturgische Beratung: Cornelia Klauß
Produzenten: Gunter Hanfgarn + Andrea Ufer
Förderer: BKM, Nordmedia, Medienboard
Semaine de la critique, Locarno Filmfestival (Schweiz)
DOK-Fest Leipzig
New Berlin Film Award
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